Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel Prozent Convenience-Produkte in Ihrem Bekanntenkreis verwendet werden? Die Antworten könnten von „0%“ bis „maximal 20%“ reichen. Doch in Wirklichkeit nutzen viele von uns möglicherweise zu 100% Convenience-Produkte – und das oft ohne es zu merken. Diese Aussage mag überraschend sein, aber sie verdeutlicht, dass Convenience weit mehr umfasst als nur die Fertiggerichte aus dem Einzelhandel.
Gemäß einer Verbraucher:innenbefragung die im Auftrag des Deutschen Tiefkühlinstitutes Mitte Juni 2024 durchgeführt wurde, verwendet jeder dritte Deutsche mindestens ein Mal in der Woche Convenience-Produkte. Demnach werden Convenience-Produkte aus der Tiefkühl-Abteilung zum Erhitzen oder Auftauen wie zum Beispiel TK-Pizza, tiefgekühlte Gemüsepfannen oder Torten signifikant häufiger gekauft als solche aus der Kühlung oder als Tüten- und Dosenfertigprodukte, so berichtet das Deutsche Tiefkühlinstitut e. V. (dti).
Mit dem Begriff von Convenience geht heute vielfach die Begrifflichkeit des hoch verarbeiteten Lebensmittels einher, wobei es wichtig ist, die Begriffe „Convenience“ und „hoch verarbeitet“ klar zu unterscheiden. Jedes hochverarbeitete Lebensmittel ist zwar ein Convenience-Produkt, aber nicht jedes Convenience-Produkt ist hoch verarbeitet. Der Begriff „Convenience“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Bequemlichkeit“ oder „Annehmlichkeit“. Auf Lebensmittel übertragen bezieht sich dies auf Produkte, die einen höheren Bearbeitungsgrad als Rohware aufweisen.
Hochverarbeitete Lebensmittel hingegen haben mehrere Verarbeitungsschritte durchlaufen, häufig in Kombination mit technologisch wirksamen Zutaten, um sie leichter verzehrbar oder verarbeitbar zu machen. Diese Unterscheidung ist wichtig, um ein besseres Verständnis für die Vielfalt der Lebensmittel zu entwickeln, die wir konsumieren.
Das Bundeszentrum für Ernährung hat fünf Stufen von Convenience-Produkten definiert (küchenfertig, garfertig, aufbereitfertig, regenerierfertig und verzehr-/tischfertig) und beschreibt in einem informativen Artikel zum Thema „hochverarbeitete Lebensmittel“, dass der Konsum von hoch verarbeiteten Lebensmitteln, die reich an Salz, Zucker und Zusatzstoffen sind, weltweit zunimmt und mit zahlreichen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Demenz und Herz-Kreislauf-Leiden in Verbindung gebracht wird. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) empfiehlt daher, den Verzehr solcher Lebensmittel zu begrenzen und stattdessen auf weniger verarbeitete, frische und natürliche Lebensmittel zu setzen. (Quelle: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2022/september/hoch-verarbeitete-lebensmittel/)
In der Praxis lassen sich hervorragende Convenience Artikel herstellen, ohne dabei jedoch auf hoch verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen zu müssen, zumal sich ein Trend zu „Convenience 2.0 abzeichnet. Der Markt bewegt sich weg von ungesundem Fast Food hin zu hochwertigen, frischen und gesunden Mahlzeiten. Dies entspricht den aktuellen Konsumentenbedürfnissen und wird als besonders innovativ für Lebensmittelhändler und Vending-Betreiber prognostiziert. Dabei arbeiten Hersteller verstärkt daran, Convenience Produkte nutritiv zu verbessern.
In unserer Seminarreihe Produktentwicklung I bis IV berücksichtigen wir stets die Aspekte des Clean Labelling über alle Verarbeitungsschritte. Die Entwicklung von Convenience-Produkten mit weniger Zusatzstoffen stellt Hersteller vor Herausforderungen, die wir mit Ihnen analysieren und zeigen Ihnen alternative Möglichkeiten, diese um- und einzusetzen!
Alternativ stehen Ihnen auch unsere Mitarbeiter der Technologieentwicklung zur Verfügung, die gemäß Ihrer Anforderungen mit Ihnen Convenience Produkte bis zur Marktreife und Konsumentenakzeptanz entwickeln. Weitere Informationen finden Sie hier.
Seminare der Produktentwicklungsreihe
Produktentwicklung I: Lebensmittelindustrie-Basiswissen Technologie – Praxisworkshop
Termin 10.11.-12.11.2025
Produktentwicklung II: Lebensmittelindustrie – Produktoptimierung, Reproduzierbarkeit und Upscaling
Termine: 04.02.2025 – 05.02.2025 und 02.12.2025 – 03.12.2025
Produktentwicklung III: Feinkost – Emulsionsstabilität, Haltbarkeit – Praxisworkshop
Termine: 06.02.2025 – 07.02.2025 und 11.12.2025 – 12.12.2025
Produktentwicklung IV: Von der Idee zum fertigen Produkt – Wie Sie aus Ihrer innovativen Idee einen Verkaufsschlager machen.
Termin: 25.02.2025 – 28.02.2025