Navigation

Alle Neuigkeiten und Termine nach Kategorien:

Studien wollen belegen, dass Süßstoffe keine gesundheitlich perfekte Alternative bieten

Der Konsum von Süßstoffen wird mit einem erhöhten Risiko für das Metabolische Syndrom in Verbindung gebracht. Dazu zählen Übergewicht, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Fettstoffwechselstörungen wie erhöhter Cholesterinspiegel. Allerdings ist noch nicht abschließend geklärt, ob Süßstoffe diese Erkrankungen direkt verursachen oder ob sie lediglich ein begleitender Faktor sind.

Einige Studien zeigen, dass Süßstoffe wie Saccharin und Sucralose die Glukosetoleranz verschlechtern können, was ein Risikofaktor für Übergewicht und Diabetes ist. Diese Effekte wurden auch bei Mengen beobachtet, die unter den empfohlenen Tageshöchstmengen liegen.

Dabei deuten die Untersuchungen darauf hin, dass Süßstoffe das Mikrobiom im Darm verändern können. Besonders Saccharin, Sucralose und Aspartam wurden in Verbindung mit einer veränderten Zusammensetzung und Funktion der Darmbakterien gebracht.
Veränderungen im Mikrobiom könnten zu einer gestörten Blutzuckerregulation beitragen und das Risiko für Stoffwechselkrankheiten erhöhen.

In Laborstudien verwandelten sich bestimmte Darmbakterien unter Einfluss von Süßstoffen in potenziell krankmachende Formen, die die Darmwand angreifen konnten. Ob diese Effekte auch im menschlichen Körper in gleichem Maße auftreten, ist derzeit noch unklar und wird weiter erforscht.
Es gibt keine überzeugenden Belege dafür, dass Süßstoffe das Krebsrisiko allgemein erhöhen. Für einzelne Krebsarten wie Leukämie gibt es Hinweise auf ein leicht erhöhtes Risiko bei hohem Konsum, allerdings ist die Beweislage hier schwach bis moderat.

Auch Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen konnten in Studien nicht eindeutig bestätigt werden. Menschen mit Phenylketonurie müssen Aspartam meiden, da es Phenylalanin enthält.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hält Süßstoffe bei Einhaltung der Höchstmengen für gesundheitlich unbedenklich und sieht sie im Rahmen der Diabetestherapie als sinnvoll an. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie hingegen warnt vor einer möglichen Erhöhung des Diabetesrisikos durch Störung des Darmmikrobioms.

Die Mehrheit der Studien sieht bei moderatem Konsum von Süßstoffen keine gravierenden Gesundheitsrisiken. Kritische Stimmen warnen jedoch vor möglichen Langzeitfolgen, insbesondere im Hinblick auf die Darmflora und den Stoffwechsel.

 

Süßstoffe bieten einige klare Vorteile, vor allem im Hinblick auf Kalorienreduktion und Zahngesundheit. Doch die potenziellen Auswirkungen auf Stoffwechsel, Darmflora und Essverhalten sollten nicht unterschätzt werden. Für den gelegentlichen Gebrauch sind Süßstoffe in der Regel sicher, aber sie sind kein Freifahrtschein für unbegrenzten Konsum.

Die Empfehlung umfasst einen bewussten, maßvollen Umgang – und wo möglich, lieber die Gesamtsüße in der Ernährung reduzieren, statt sie nur durch Ersatzstoffe zu kompensieren.

Wenn Sie mehr zu den Herausforderungen von und mit Süßstoffen lesen mögen, dann empfehlen wir Ihnen den anhängenden kritischen, aber nicht entmutigenden Artikel aus der Schweiz von der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) aus dem April 2025, der weitere Aspekte abwägt.