Der Markt für Fleischersatzprodukte hat in den letzten Jahren einige Herausforderungen erlebt, die zu einem Rückgang in bestimmten Segmenten geführt haben. In den letzten Jahren gab es einen starken Anstieg an Angeboten im Bereich der Fleischalternativen. Verbraucher fühlten sich überfordert bzw. haben weniger Interesse an den neuen Produkten gezeigt, da diese hoch verarbeitet sind.
Voll mit Emulgatoren, Konservierungs- und Farbstoffen, dafür haben die Produkte deutlich weniger wertvolles Eiweiß als ein Rindfleischburger. Aber auch ein Rindfleischpattie ist hochverarbeitet, aufgepeppt mit Würzmischungen für Geschmack, Form und Textur. Dagegen ist ein Stück Fleisch eigentlich die beste Lösung im Sinne der fairen und ehrlichen Ernährung, aber dagegen steht einfach die Massentierhaltung und übermäßige Verschwendung von Ressourcen sowie die Emission von Treibhausgasen.
Das Dilemma: Fleischersatzprodukte schmecken häufig immer noch nicht nach Fleisch, haben nicht die typischen Röst- und Geschmacksaromen, die Fleisch so unverwechselbar machen.
Aber, langsam gelingt es Produzenten nicht zwangsweise Fleischersatzprodukte zu entwickeln, sondern eine eigene Lebensmittelsparte zwischen rein pflanzlicher und fleischlastiger Ernährung aufzutun. Pflanzliche Produkte, gepaart mit für Gemüse untypischen Röstaromen, die dem Fleisch ähnlich sind. Ganz vorneweg, Clean Labeling kehrt zurück und die Wunderaromamischungen aus schnittfestem Wasser werden vom Markt verdrängt. Plant Based ist wichtig, konsumiert überwiegend von Frauen (80%) im Alter von 16 bis 26 Jahren. Leider ist dieses nicht die zahlungskräftige Kundschaft für Fleischalternativen, zumal die GenZ auch einen ganz eigenen Anspruch an Arbeit, Work Life Balance und Konsum hat, so dass der Umsatz zumindest rückläufig ist, aber der Markt durchschnittlich dennoch um ca. 4% pro Jahr wächst. Wie immer beginnt vieles mit einem großen Boom und pendelt sich langsam, wenngleich zunächst gefühlt mit rückläufigen Marktanteilen ein. Das gilt auch für Fleischersatzprodukte, die kontinuierlich besser, die Phase der „Kinderkrankheiten“ zunehmend verlassend, werden.
Lesen Sie hierzu einen Artikel aus der NZZ (Neue Zürcher Zeitung), die die Herausforderungen des schwächelnden Marktes für Fleischersatzprodukte für den Schweizer Markt treffend skizziert und einschätzt. Hieraus lassen sich gut Einschätzungen für den deutschen Markt ableiten.