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Vorsicht vor grünen Smoothies

Vorsicht vor grünen Smoothies

Grüne Smoothies haben die Welt im Sturm erobert. Überall, wo wir hinschauen, gibt es Detox-Kuren mit grünen Smoothies und grünen Saftpulvern. Rezepte für die grünen Drinks finden wir auf fast jeder Homepage, die sich mit Ernährung beschäftigt und jede Innenstadt lockt mit Ständen an denen dieses Power-Getränk angeboten wird.

Aber sind diese Drinks wirklich so gesund?

Grüne Smoothies oder grüne Säfte enthalten oft eine große Menge Spinat, Grünkohl, Mangold, Kohl, Rucola oder anderes grünes Gemüse. Ja, wir haben unser ganzes Leben gehört, dass wir mehr Grünes essen sollten, aber mit dem grünen Saft gehen wir vielleicht einen Schritt zu weit. Während eine gewissen Menge an Grünzeug gut sein kann, kann ein zu viel durchaus ins Gegenteil umschlagen.

Smoothies klingen großartig, da sie aber verflüssigtes Essen sind, nehmen wir schnell viel mehr zu uns, als wir es normalerweise in Form von fester Nahrung tun würden. Zudem sind in Smoothies oft zu viel Obst und damit zu viel Zucker enthalten. Alles wird dann mit nur ein paar Schlucken getrunken.

Grünes Blattgemüse und Kreuzblütler sind sehr gesund und sie enthalten eine Ladung Antioxidantien wie Beta-Carotin, Lutein und andere gesunde sekundäre Pflanzenstoffe. Sie können helfen, Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit vorzubeugen. Diese Gemüse stärken auch das Immunsystem, indem sie entzündliche Reaktionen und Zellenschäden verringern und die Verdauung positiv unterstützen. Aber Tatsache ist, dass man durchaus zu viel davon essen kann.

Spinat und andere grüne Blattgemüse wie Mangold, Löwenzahn, Grünkohl, Kohl, Pak Choi und Brokkoli enthalten alle Substanzen, die Oxalate genannt werden. Oxalate binden sich im Körper an Kalzium und Eisen und verhindern, dass der Körper diese wichtigen Mineralien aufnehmen kann. Wenn Oxalate sich mit Kalzium verbinden, können sie außerdem Nierensteine bilden, Gicht verschlimmern und andere arthritische Gelenkprobleme verursachen. Kalziumoxalat ist für fast 80% der Nierensteine verantwortlich. Die Forschung zeigt, dass grüne Säfte und Smoothies hohe Mengen an löslichen Oxalaten enthalten und dass das Trinken dieser grünen Getränke oft zu Oxalat-Nierensteinbildung führt. Menschen mit bestimmten entzündlichen Erkrankungen einschließlich Gicht und Arthritis sollten Lebensmittel mit einem hohen Oxalat Gehalt meiden.

Viele Diät- und Gesundheitsexperten propagieren grüne Smoothies u.a. zur Entgiftung. Eine hohe Oxalat Aufnahme ist definiert als 250 mg Oxalat pro Tag. Eine Tasse rohen Spinats enthält bereits rund 656 mg Oxalat, und einige Menschen verwenden mehrere Tassen Spinat und Grünkohl in einem Smoothie.

Bei Smoothies gilt wie bei allem anderen: die Dosis macht das Gift. Wenn wir ab und an mal einen grünen Smoothie trinken, dann ist das völlig unproblematisch. Wenn Smoothies jedoch auf unserem täglichen Speiseplan stehen, dann sieht die Sache schon ganz anders aus.

Smoothies jeder Art sind ein Weg, um in konzentrierter Form zu viele Kalorien, zu viel Zucker und zu viele andere unerwünschte Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen. Eine “Entgiftungskur” mit grünen Smoothies kann den Körper im Zweifelsfall mit giftigen Substanzen überladen.

ABER …
lesen Sie den Original-Artikel aus der NZZ. Es gibt einen alternativen Weg aus der der Falle der unerwünschten Nebenerscheinungen …