Skimpflation: Produkte von schlechter Qualität
“Skimpflation” ist ein Begriff, der sich aus den Wörtern “skimp” (sparen, knausern) und “inflation” zusammensetzt. Er wird verwendet, um eine Situation zu beschreiben, in der Unternehmen versuchen, Kosten zu senken, indem sie die Qualität oder die Menge ihrer Produkte oder Dienstleistungen reduzieren, während sie gleichzeitig die Preise stabil halten. Anders ausgedrückt bedeutet Skimpflation, dass Verbraucher für das gleiche Geld weniger Wert oder eine geringere Qualität erhalten.
Dabei kann sich Skimpflation auch als Shrinklation entpuppen, die sich durch die anhaltende Wirtschaftskrise ebenfalls für alle Verbraucher über zahlreiche Produkte im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) als „normal“ entwickelt. Dabei verringern Unternehmen die Größe ihrer Produkte, ohne den Preis entsprechend anzupassen.
Bei der Skimpflation werden nicht nur Produktionskosten gesenkt, sondern in Abhängigkeit davon werden auch qualitative Abstriche von den Unternehmen in Kauf genommen. Das kann sich auf Materialien, Verarbeitung oder auch auf die Haltbarkeit von Produkten beziehen.
Es kann also zu Unzufriedenheit bei Verbrauchern führen, die sich darüber ärgern könnten, dass sie für das gleiche Geld weniger erhalten. Verbraucherorganisationen und Regulierungsbehörden beobachten solche Praktiken, um sicherzustellen, dass Verbraucher angemessen informiert sind und ihre Rechte gewahrt bleiben.
Einige Beispiele:
So reduziert ein Produzent bei seinem Mischstreichfett den Anteil an Butter und Rapsöl und fügt stattdessen noch mehr Wasser hinzu, das bei der Herstellung streichfähig gemacht wird.
Ein Discounter reduziert bei seiner gefüllten Schokolade das Marzipan; von 45 auf 38 Prozent schrumpft der Anteil.
Und andere Hersteller – wie beispielsweise ein Cerealienhersteller – benutzt bei einem seinem Produkte immer noch Palmöl statt Sonnenblumenöl, obwohl letzteres wieder in ausreichenden Mengen zu Preisen wie vor dem Krieg in der Ukraine am Weltmarkt erhältlich ist. Zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher, denn Palmöl besteht zu einem größeren Teil aus gesättigten Fettsäuren als Sonnenblumenöl und enthält häufiger unerwünschte Fettschadstoffe.
Den bekanntesten Anlass für eine „Feinjustierung“ lieferte ein Unternehmen für einen beliebten Schokoaufstrich, das seit 2018 weniger Kakao, aber dafür mehr Magermilchpulver verwendet.
Diese Praxis führt unweigerlich zu Misstrauen bei der Verbraucherschaft mit dem Erfolg, dass Hersteller u.U. Kunden und Reputation zu verlieren. Leider wirkt es unvermeidlich wie ein Kavaliersdelikt, … „weil es alle (viele) so machen“.
Vergleichen Sie hierzu Aufzeichnungen der Verbraucherzentrale Hamburg, mit Stand vom 20.11.2023. Finden Sie hier die dazugehörige Datei.