Navigation

Aus dem Archiv….der KIN-Mitteilungen Nr. 35

Aus dem Archiv….der KIN-Mitteilungen Nr. 35

Druckverhältnisse im Autoklaven und im Behältnis

 

Die KIN-Mitteilungen Nr. 35 aus dem März 1971 befassten sich im zentralen Hauptthema mit den Druckverhältnisse im Autoklaven und im Behältnis.

Dabei wurde das Augenmerk auf die Wahl des falschen Gegendruckes bei der Sterilisation gelegt, dass vielfach zu Ausfällen von Konserven führte. Der bei der Überdruckkochung entstehende Innendruck muss durch einen gleichgroßen Außendruck (Autoklavendruck) ausgeglichen werden, um weder das Behältnis zu verformen noch zu beschädigen. Dieser Autoklavendruck wurde und wird auch heute noch mittels Dampf, Pressluft oder Wasser erzeugt und durch Pumpen und Ventile gesteuert. Für den Innendruck im Behältnis sind Faktoren wie der Wassergehalt des Inhaltes und der zur Verfügung stehende Kopfraum maßgeblich. Die Wahl des Behältnisses spielt ebenso eine Rolle, die ebenfalls je nach Material und Beschaffenheit der Verpackungen gut oder schlechter mit Gegendruck und Schwankungen des selben umgehen kann. Vollelastische Behältnisse, wie Kunststoffverpackungen oder Folienbeutel galten damals eher als problematisch, was heute wiederum dank fein dosierender Drucksteuerungen eine eher untergeordnete Rolle spielt. Teilelastische Verpackungen aus Glas, bei der der Verschluss in Form des Deckels die Elastizität der Verpackung gewährt. Als starre Behältnisse betrachtet man unverändert Flaschen und Gläser mit schmalen Mündungen, die keine Dehnbarkeit über den Blech- oder Aluminiumdeckel liefern können. Lesen Sie dazu hier den Originaltext.

In der Summe haben sich die Voraussetzungen damals wie heute nicht verändert. Die Drucksteuerung ist jedoch sensibler und feiner steuerbar geworden, so dass auch die Sterilisation von Kunststoffweichpackungen mit Peelverschluß möglich ist. Starre Verpackungen, zu denen teilweise auch die Dose gehört, wurden in Material und Blechstärke verändert, was eine Anpassung der Dosenkörper notwendig machte. In den 1970igern waren die Körper noch glatt und ohne Sicken. Lediglich der Terrassendeckel konnte Druckschwankungen auffangen. Heute erreichen wir trotz geringer Materialstärke dank der Sickung eine „teilelastische“ Verpackung, die mit dem Terrassendeckel zusammen eine temporäre Streckung der Dose ermöglicht und so Beschädigungen an Material und Verschluss der Dose vermeiden helfen.
Für Weichpackungen bieten sich heute Deflexionsmessgeräte an, mit denen das KIN ihre Drucksteuerungsprozesse überwachen und optimieren kann. Die Datenaufnahme und Weitergabe erfolgt heute per Datenlogger, so dass Rückschlüsse der Verpackungsausdehnung direkt nach dem laufenden Prozess getroffen werden können. Druckverhältnisse lassen sich heute auch im Behältnis aufzeichnen, was vor 52 Jahren nicht möglich war.

Wir bieten Ihnen gerne an, Ihre Prozesse zu optimieren. Sprechen Sie uns gerne dazu an.

Als passendes Seminar bietet sich hier für die Bewertung Ihrer thermische Haltbarmachungsverfahren im Autoklaven folgende Veranstaltung an:

Thermische Haltbarmachung II: Praxis-Workshop – Welche Kennzahlen wofür? – KIN