Am 29. September 2022 hatte das KIN-Lebensmittelinstitut volles Haus.
Das KIN wurde zum Treffpunkt , Ort der Kommunikation und branchenübergreifendem Erfahrungsaustausch
Die Vorträge des diesjährigen KIN Symposiums unter dem Leitthema „Im WANDEL der Zeit“ startete Mark Bülow, Geschäftsleiter der RÜGENWALDER MÜHLE, mit seiner
Keynote zum Thema „vom erfolgreichen Wurstproduzenten zum Marktführer für vegetarische und vegane Alternativen“.
Die RÜGENWALDER MÜHLE ist ein Paradebeispiel, wie sich ein Unternehmen nachhaltig neu erfindet und ausrichtet und so auf gesellschaftliche Veränderungen optimal vorbereitet.
Herr Bülow erläuterte die strategische Ausrichtung der RÜGENWALDER MÜHLE, die auch in Zukunft auf parallele Weiterentwicklung beider Produktfelder Fleisch und Fleischalternativen setzt. Die Innovationen stammen jedoch vorrangig aus dem Bereich der Fleischalternativen mit zum Teil völlig neuen Verwendungszwecken. So ermöglicht das vegetarische Mühlen–Mett auch Schwangeren den Genuss des Mettgeschmacks ohne gesundheitliche Bedenken.
In seinem Vortrag machte Herr Bülow deutlich, dass der Erfolg durch einen Konsum-Trend möglich wurde, der statt einer Bewertung richtig oder falsch auf einer sowohl- als auch Haltung des Verbrauchers beruht. Die als Flexitarier bezeichneten Konsumenten verzehren Fleischalternativen und Fleisch – Letzteres allerdings bewusst in geringeren Mengen, dafür in hoher Qualität und mit einem Blick auf Tierwohl sowie weiteren Aspekten der Nachhaltigkeit, allen voran dem Klimaschutz.
Herr Bülow durfte zahlreiche Teilnehmerfragen zu diesem für die Lebensmittel-Branche äußerst interessanten Thema beantworten, sowohl wie die Transformation erfolgreich angegangen wurde als auch wie wohl die Entwicklung in der nächsten Zukunft aussehen wird: Themen der Produktsicherheit, der Rohstoffverfügbarkeit und der Deklaration konnten hier natürlich nur angerissen werden. Das KIN steht mit seinen Experten und dem KIN-Mitglieder-Netzwerk für Antworten auf diese und weitere Fragen mit Rat und Tat bereit.
Unter dem Titel Wege aus dem Fachkräftemangel
erläuterte Patrick Ferrier, Leiter der KIN Akademie, erfolgreiche Strategien zur Fachkräftegewinnung speziell für den Mittelstand und gab einen Einblick, welche Anforderungen die Generation Z an Arbeitgeber stellt.
Die oftmals gescholtene Generation Z ist wie jede neue Generation eben „etwas“ anders als Ihre Vorgänger und unterscheidet sich durch ihre Prägung. Nur ein Verständnis der Vertreter dieser Generation erlaubt es, so Herr Ferrier, diese als Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Jobrad, Kicker oder ÖVI-Ticket reichen hier schon längst nicht mehr. Die Generation Z sucht sich ihre Arbeitgeber danach aus, ob diese einen sinnvollen „Purpose“ verfolgen, entsprechend auch leben und transparent kommunizieren. Dann sind diese jungen Menschen – Ferrier zufolge– auch bereit, hart und zielorientiert zu arbeiten. Das Erreichen klar gesteckter Ziele ist den Mitarbeitern wichtig, festgelegte Präsenzzeiten, tradierte Organisationsformen und undurchlässige Hierarchien lehnen sie hingegen ab. Weiterbildungsangebote sind ihnen sogar extrem wichtig für eine persönliche Entwicklung und zur Erlangung von Handlungskompetenzen zum Erreichen der Ziele. In diesem Zusammenhang stellte Herr Ferrier das Programm 2023 der KIN-Akademie vor, das wohl umfangreichste Qualifizierungsprogramm der Lebensmittelindustrie mit 3 Ausbildungsangeboten zum Lebensmitteltechniker, Meister, Bachelor sowie einem Seminarprogramm von rund 100 Seminaren und Workshops mit extremen hohen Praxisanteil im Produktentwicklungszentrum.
Bildungszeitreise 1969-2022
Basierend auf den Erfahrungen aus über 50 Jahren Dozententätigkeit der beiden KIN Urgesteine und KINologen Gert Hartwig und Peter Skrobisch erhielten die Teilnehmer in einem sehr launigen Vortrag einen Eindruck, wie sich die Lehre über die Jahrzehnte verändert hat. Wie Paradigmenwechsel, soziale und gesellschaftliche Veränderungen die Ausbildung beeinflusst haben und was zukünftig auf uns zukommen wird. Auf mehr als 2900 erfolreiche Absolventen der KIN Fachschule können die beiden Ihre Erfahrungen und Beobachtungen fußen. Der ein oder andere Teilnehmer und KIN Absolvent konnte die Thesen für den Wandel aus erster Hand und eigener Erfahrung bestätigen.
Ohne geht es nicht: Lebensmittelsicherheit und Produktqualität
Abschließend griff Etienne Schneppe, Leiter der KIN Technologieentwicklung das zentrale KIN Thema Lebensmittelsicherheit und Produktqualität auf und verdeutlichte, dass beides nur mit Sachkenntnis und Verständnis zu realisieren ist. Das war früher schon so, ist heute noch genauso und wird es auch zukünftig immer sein. Dabei sind die Anforderungen umfangreicher und komplexer geworden. Die Lösungen allerdings auch vielfältiger. So erläuterte Herr Schneppe den Nutzen und die Vorteile des akkreditierten KIN Verfahren zur Validierung von thermischen Haltbarmachungsprozessen sowie den Einsatz von Challengetests zur Überprüfung und Absicherung der gewählten Prozesse zum Erreichen der gewünschten Produktqualität und Lebensmittelsicherheit.
Das KIN Symposium wurde begleitet von einer Fachausstellung im KIN Produktentwicklungszentrum. Dort präsentierten sich einige der mehr als 240 Mitgliedsunternehmen des KIN und in angeregten Gesprächen wurden die Vortragsthemen weiter diskutiert und vertieft.
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Viel Freude bei der Lektüre. Wir freuen uns, wenn wir Sie beim nächsten KIN-Symposium am 21. September 2023 in Neumünster begrüßen dürfen.
Gerne unterstützen wir Sie jederzeit auch bei Ihren Projekten zu Produktqualität und Lebensmittelsicherheit/Futtermittelsicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie bei der Fort- und Weiterbildung. Rufen Sie uns gerne oder senden Sie uns eine Mail. Es lohnt sich in jedem Fall.
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