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Industriemeister oder staatl. gepr. Lebensmitteltechniker

Industriemeister(IHK) Lebensmittel oder staatlich geprüfter LM-Techniker – was ist besser?

Wie unterscheidet sich eigentlich die Qualifikation eines Industriemeister (IHK) zu der eines staatlich geprüften Lebensmitteltechniker?

Diese Frage stellen sich sowohl Arbeitgebern bei der Rekrutierung zukünftiger Fach- und Führungskräfte als auch Arbeitnehmern, die sich für eine Weiterqualifizierung interessieren.

Eine Gegenüberstellung wichtiger Kriterien sorgt für etwas Klarheit:

Die Kriterien unterscheiden sich je nach Bundesland und nach Bildungsträger im Detail.
Die Gegenüberstellung basiert hier auf den Fortbildungen am KIN, da hier beide Qualifikationsmaßnahmen durchgeführt werden.

Im Qualifikationsrahmen (DKR / Europäischer Qualifikationsrahmen) stehen die Abschlüsse auf dem gleichen Niveau. Sowohl der Techniker, als auch der Meister stehen auf der Stufe 6 und sind damit gleichwertig mit dem akademischen Bachelorabschluss.

Der Industriemeister(IHK) Fachrichtung Lebensmittel

ist eine qualifizierte industriell-technische Führungskraft, der sich vielfältige Berufsperspektiven eröffnen. Industriemeister*innen Lebensmittel übernehmen im mittleren Management der Lebensmittelindustrie Führungsaufgabe und sind in organisatorischen und planerischen Aufgaben als Fachkräfte tätig.
Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten planen und steuern die Arbeits- und Produktionsprozesse. Sie stellen die Produktion verkaufsfertiger Nahrungs- und Genussmittel sowie die Qualität der Produkte unter Lebensmittelsicherheitsrelevanten Gesichtspunkten sicher. Weiter übernehmen Sie Verantwortung für die Ausbildung junger Menschen.

Für das Ablegen der Meisterprüfung ist zwar keine Fortbildung vorgeschrieben, in der Praxis allerdings wird man die Prüfung in Eigenvorbereitung kaum meistern können. Am KIN werden die Inhalte in 2000 Stunden vermittelt. Dazu kommt eine Selbstlernzeit von 2-6 Stunde pro Woche. Ein Blick in die prüfungsrelevanten Inhalte zeigt, dass die Meisterfortbildung einen größeren Schwerpunkt auf allgemeines betriebswirtschaftliches, organisatorisches sowie theoretisches Wissen legt. Die Weiterbildung am KIN können entweder im Rahmen einer Vollzeitausbildung innerhalb von 7 Monaten oder in Form einer Teilzeitfortbildung innerhalb von 24 Monaten absolviert werden.

Aus der Praxis für die Praxis – Ablauf und Lernkonzept zum staatl. geprüften Lebensmitteltechniker

Die Weiterbildung zum staatl. geprüften Lebensmitteltechniker richtet sich an weiterbildungs-Interessierte mit einer Ausbildung in der Lebensmittelbranche, im Handel, im Hotel- und Gastgewerbe (z. B. Koch, Bäcker, Fachkraft für Lebensmitteltechnik, Fleischer, Einzelhandelskaufleute, Restaurantfachmann/-frau und Chemielaboranten) und 1-jähriger Berufspraxis oder einer mindestens 5-jährigen Berufspraxis mit lebensmittelbezogenem Hintergrund.

Nach Abschluss eröffnen sich dem Lebensmitteltechniker vielfältige berufliche Chancen, beispielweise als Fachberater, Produktionsleiter, Produktentwickler, in der Qualitätssicherung oder im Vertrieb, sowohl in Fach als auch in Führungspositionen.

In der 2-jährigen Vollzeit-Weiterbildung zum Lebensmitteltechniker erhalten die Teilnehmer einen vielschichtigen Unterricht, der an 5 Tagen wöchentlich stattfindet. Die Weiterbildung beinhaltet insgesamt 2.400 Unterrichtsstunden. Der theoretische und praktische Unterricht am KIN-Lebensmittelinstitut wird ergänzt durch spannende Exkursionen zu Produktionsstandorten von Industriepartnern.

Die Qualifikation erfolgt nach berufsbezogenen Projektmanagement-Methoden. Konkrete Fallbeispiele und viele Gelegenheiten Wissen im Technikum und Labor zu erproben, machen fit für den Berufsalltag. Im KIN-Technikum werden die Teilnehmer mit den gängigen industriellen Anlagen für Verfahrens- und Herstellungsprozesse vertraut.
Zum Ende Ihrer Weiterbildung fertigen Sie gemeinsam im Team eine Projektarbeit an, in der Sie sich mit realen Fragestellungen aus der Industrie auseinandersetzen. Die Fortbildung kann alternativ berufsbegleitend in drei Jahren erfolgen. In beiden Formen erleichtert der Einsatz von online und blended learning ein flexibles Lernen.

(Kann man danach ein MASTERSTUDIUM absolvieren? Es kommt darauf an.

Gleichwertig heißt nicht gleichartig: Es gibt aber wenige Hochschulen, an denen man direkt in sogenannte „weiterbildende Masterstudiengänge“ einsteigen können. Ohne vorheriges Bachelorstudium. In der Regel sehen sogenannte konsekutive Masterstudiengänge einen Bachelorabschluss an einer Hochschule vor. Das EU Recht zur Vereinheitlichung ist hier noch nicht umgesetzt.)

Fazit: Beide Fortbildungen besitzen eine hohe Anerkennung in Unternehmen. Sie sind gefragte Fach- und Führungskräfte. Beide Qualifikationen stellen eine gute Vorbereitung auf eine Selbstständigkeit dar.
Ein gewisser Schwerpunkt liegt beim Meister auf allgemeiner und theoretischer Qualifikation, während der Techniker einen größeren, auch praktisch tiefergehenden Schwerpunkt auf technologische, prozesstechnische und Qualitätsmanagement-Aufgaben legt.

Beide Maßnahmen werden durch das Aufstiegs-Bafög umfassend gefördert, sodass die finanzielle Belastung tatsächlich einfach zu stemmen ist.

Interessenten sollten sich in jedem Fall sehr gut über die einzelne Maßnahme bei der ausgewählten Durchführungsstätte informieren. Hier gibt es sehr große Unterschiede.

Weitere Information erhalten Sie beim KIN-Lebensmittelinstitut telefonisch unter 04321 601-0 oder online www.kin.de.

Ein wichtiger Hinweis. Nicht selten wird der staatl. geprüfte Lebensmitteltechniker mit dem FALET verwechselt. Die beiden Qualifikationen unterscheiden sich stark und die ein oder andere Verwechslung zum Beispiel in einer Stellenausschreibung hat für – nicht immer angenehme Überraschungen – gesorgt

Sowohl die Qualifizierung zum Industriemeister als auch zum staatl. geprüften Lebensmitteltechniker können am KIN absolviert werden.