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MOSH/MOAH – Mineralölbestandteile in Lebensmitteln – woher und was tun?

 

 

 

 

Der Ursprung der Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOAH) ist vielschichtig: Zum einen sind Verpackungen aus recyceltem Karton zu nennen da für die Herstellung bedrucktes Altpapier verwendet wird, das Mineralölbestandteile aus den Druckfarben enthält. Weitere mögliche Eintragsquellen sind Schmierstoffe/Trennstoffe bei der Lebensmittelherstellung und Abgase von Erntemaschinen. Auch Rohwaren können belastet sein, wie der Übergang von Mineralölen aus Jutesäcken auf Nüsse und Kakaobohnen zeigt.

Insbesondere bei trockenen Lebensmitteln mit einer großen Oberfläche wie Reis, Mehl, Frühstückscerealien oder Semmelbrösel ist ein Übergang von Mineralölen aus dem Verpackungsmaterial auf das Lebensmittel zu erwarten. Die Mineralöle gasen aus der Verpackung aus und werden über die Gasphase auf das Lebensmittel übertragen.

Die nachgewiesenen Mineralölgemische bestehen aus gesättigten (MOSH) sowie aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH). Daneben werden auch Bestandteile von Kunststoffen wie Polyethylen und Polypropylen in Lebensmitteln nachgewiesen. Diese POSH („polyolefin oligomerig saturated hydrocarbons“) sind gesättigte Kohlenwasserstoffe. Sie unterscheiden sich analytisch von den MOSH, lassen sich aber in der mengenmäßigen Auswertung nicht von den MOSH trennen und werden daher als Summe der beiden Gruppen angegeben.

MOSH und MOAH sind komplexe Substanzgemische deren Zusammensetzung je nach Herkunft sehr unterschiedlich ist. Insbesondere bei der Gruppe der MOAH wird von der Anwesenheit krebserregender Substanzen ausgegangen. Die Auswirkung auf die Gesundheit des Menschen ist – auf Grundlage der vorliegenden toxikologischen Daten – zurzeit noch nicht abschätzbar.

Gesetzliche Vorgaben und Grenzwerte für Gehalte von Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln gibt es derzeit noch nicht. Das BfR hat Richtwerte für den Übergang von MOSH unterschiedlicher Kettenlängen auf Lebensmittel veröffentlicht (BfR-Empfehlung Nr. XXXVI):
MOSH (C10 – C16) = 12 mg/kg
MOSH (C16 – C20) = 4 mg/kg
Der Entwurf zur 22. Änderung der Bedarfsgegenständeverordnung vom 24.02.2017 sieht eine Begrenzung der Migration von MOAH (C16 – C35) aus Papier und Kartonverpackungen auf Lebensmittel von 0,5 mg/kg vor.

Wie kann die Belastung von Lebensmitteln verringert werden?

Neben der Art der Verpackung, der Verwendung von Frischfaserkartons und mineralölfreien Druckfarben sind auch die Umgebungsbedingungen bezüglich Belastung der Luft mit Mineralölen und Umverpackungen aus Recyclingkartons zu beachten. Die Verwendung einer funktionellen Barriere in der Primärverpackung kann den Übergang von Mineralölen auf das Lebensmittel deutlich vermindern. MOSH- und MOAH-freie Schmiermittel für Ketten und Fördermittel sind wirksam in der Vorbeugung eines Eintrags und auch bei der verwendeten Druckluft ist durch entsprechende Filter eine Kontamination vermeidbar.

Bild:(Illustration:D-SIGN GmbH based on licensed shutterstock image)

Ihre Fragen zu Mineralölen in Lebensmitteln und deren Vermeidung beantwortet Ihnen gerne: